Seitenleisten-Widget-Bereichs-Menü

This is an example widget to show how the Menu Sidebar Widget Area looks by default. You can add custom widgets from the Widgets in the admin.

Unser Kriegerdenkmal

Unser Kriegerdenkmal

Nach dem 1. Weltkrieg gab es im Januar 1919 einen Festakt zu Ehren der Heimkehrer von 1914/18, zu dem auch die noch lebenden Veteranen des Krieges 1870/71 eingeladen waren. Unter Salutschüssen und zu den Klängen der Kapelle Brücklmeier zog der Festzug vom Marienplatz ins Vereinslokal Jägerwirt. In einer gut besuchten Generalversammlung des Krieger- und Veteranenvereins am 06. August 1919 kam erstmals der Gedanke eines Denkmals für die gefallenen Kameraden von 1914/18 zur Sprache. Auch die Gemeindeversammlung war positiv eingestellt und so wurden bereits am 08. Februar 1920 Skizzen eines Denkmals und Zeichnungen des Bildhauers Osterrieder aus München vorgelegt mit einem Kostenvoranschlag von 12.000 Reichsmark. Als Platz war ein dreieckiges Grundstück am Ortseingang (von Ingolstadt her) vorgesehen, wo bereits die sogenannte Spitzeder-Kreuzsäule stand.

Es wurde aber nicht gleich etwas beschlossen, auch nicht die nächsten Monate – so vergingen zwei Jahre und es kam zur großen Inflation.

Für ein Theaterstück des Kriegervereins am 18.02.1923 stehen z.B. Einnahmen von sage und schreibe 178.892 Reichsmark in der Kasse. Bauen war unmöglich geworden.

Im Februar 1923 richtete dann der Kriegerverein eine „Kriegerdenkmalerbauungskommission“ ein. Im März 1924 trat der Kriegerverein wieder an den Markt Siegenburg heran und bat um Hilfe zum Bau eines Kriegerdenkmals.

In der Generalversammlung des Kriegervereins vom 16. März 1924 fasste die Versammlung den Beschluss, dass jeder Siegenburger Bürger den Lohn für einen Tag Arbeit oder umgerechnet 3 Reichsmark in die Vereinskasse des Kriegervereins einzahlen muss. Bald darauf begannen die Bauarbeiten, auch mit den Mitgliedern des Vereins und unter Mithife der Siegenburger Firmen. Es waren bis zu 20 Helfer im Einsatz und so waren – trotz eines nassen Grundstücks – die Fundamente schnell fertig.

Am 05. Juni 1924 holte Zimmerermeister Pickl zusammen mir Vorstand Lanzl und dessen LKW (spätere Spedition Listl) die Heldenfigur in der Werkstatt von Künstler Osterrieder in der Ungererstraße in München ab.

Die Einweihung des fertigen Denkmals für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkriegs wurde mit einem großen Fest begangen. Es war ein feierlicher Tag für den Krieger- und Veteranenverein Siegenburg.





Das Kriegerdenkmal von 1924 an seiner ursprünglichen Stelle an der Ingolstädter Straße

Zum 25 jährigen Jubiläum der Wiedergründung seit 1953 wurden am 18.11.1978 Kränze am Kriegerdenkmal niedergelegt


Es kam ein neuer großer Weltkrieg mit noch mehr Toten und Vermissten aus dem Markt Siegenburg. Es wurden zwar die Namen in einem Fenster der Kirche eingraphiert und der TSV ehrte seine im Krieg gebliebenen Mitglieder mit einer kleinen Gedenkstätte am Sportgelände im Turnerhölzl (steht heute am Sportplatz an der Ingolstädter Straße)- aber die Krieger- und Soldatenkameradschaft wollte doch, dass der Markt Siegenburg etwas größeres unternimmt.

Der Vorstand des Vereins, Anton Schinagl, ergriff in Absprache mit dem Markt die Initiative und reichte einen Bauplan für die Erweiterung des bestehenden Denkmals an der Ingolstädter Straße ein. Den Plan fertigte das Marmorwerk Kiefer in Neustadt / Marching an, weil die Erweiterungswand aus Drosselfels hergestellt werden sollte. Der Plan wurde vom Landratsamt Kelheim am 29. April 1958 genehmigt.

Die Marmorwand ist in 5 Felder gegliedert und darauf sind die Namen der 135 Gefallenen und Vermissten des Krieges von 1939 bis 1946 eingemeisselt. Mit dem Bau wurde sofort begonnen und so konnte noch im selben Jahr die Einweihung vorgenommen werden, unter Beteiligung aller Siegenburger Vereine und des Bürgermeisters mit Marktrat.

Weil die Jahre ihre Spuren hinterließen, wurde das Denkmal 1994 einer Restaurierung unterzogen. Steinmetzmeister Georg Ostermeier bearbeitete die Oberfläche des Denkmals aus 1924 und frischte auch die Erweiterung von 1958 auf. Das Denkmal sah wieder aus wie neu.

Ab dem Jahre 2012 wurde die Ingolstädter Straße saniert und ausgebaut und dabei auch das Kriegerdenkmal tangiert. Zwischen dem Denkmal und dem Siegbach war zu wenig Platz, um auch noch die geplante Verkehrsinsel neu zu bauen.

Der Kriegerverein und die Mehrheit der Vorstandschaft wollten, dass das Denkmal bleibt, wo es ist und dass der Strassenbau dahinter zurückstecken müßte.

Bürgermeister Kiermaier schlug eine Verlegung des Denkmals in den Friedhof vor. Es gab viele Diskussionen über die Schuldfrage, von Fehlplanung war die Rede und es gab gegenseitige Vorwürfe, warum es so weit gekommen ist.

2. Vorstand Georg Steibel wollte per Gerichtsentscheid eine Verlegung des Denkmals in den Friedhof verhindern – alles vergeblich.

Im Januar 2018 entschied dann der Marktrat, dass das Denkmal in seiner jetzigen Form abgebaut und im Erweiterungsteil des Friedhofs wieder aufgestellt wird. Alle Arbeiten zur Verlegung des Denkmals wurden ausgeführt von einem Steinmetz aus Neustadt a.d. Waldnaab.

Das Ganze kostete einen ansehnlichen Betrag, der aber zum Großteil von der Städtebauförderung Bayern übernommen wurde.

Die Einweihung des versetzten Denkmals fand im Rahmen des Volkstrauertages 2018 im Beisein aller Siegenburger Vereine und vieler Bürger statt. Der neue Platz des Denkmals im Friedhof ist sehr schön angelegt und das Ganze ist eine würdevolle Stätte zu Ehren und zum Gedenken an unsere gefallenen und vermissten Mitbürger.

Die Denkmäler unseres Marktes haben alle dieselbe Mahnung:

Nie wieder Krieg

 

Das Kriegerdenkmal am neuen Standort am Siegenburger Friedhof