
Erneut nahmen am 17.11.2024 neben den Vereinen sehr viele Bürgerinnen und Bürger am Totengedenken der Krieger- und Reservistenkameradschaft Siegenburg durch Herrn Pfarrer Franz-Xaver Becher für die verstorbenen Soldaten am Kriegerdenkmal teil. Traditionell gab es wieder zwei Mahnwachen und das Kanonensalut im Anschluss an die Reden mit Kranzniederlegungen vom 1. Vorstand Dr. Dr. Max Ohneis und dem 1. Bürgermeister Dr. Johann Bergermeier.

Dr. Dr. Max Ohneis betonte: „Die westliche Gesellschaft befindet sich in einer krisenhaften Veränderung. Die Stimmung ist angespannt. Die Friedensarchitektur Europas ist angegriffen. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Gerade in unseren Tagen plagt viele die Sorge um Frieden. Wir sehen, wie fragil der Frieden geworden ist, und wie gefährdet die Freiheit. Und wir wissen, dass es ohne Freiheit keinen Frieden geben kann. Dabei haben wir es mit dem Paradoxon zu tun, denn die tatsächlichen Lebensverhältnisse sind besser als die Stimmung. Aber es ist auch eine Frage der Perspektive. Die Lage ist ernst, aber sie ist nicht hoffnungslos.

Ergreifend waren die Trompetenstücke der Musikkapelle von Sepp Eibelsgruber. Um das Erleben der Soldaten und den Schrecken eines Krieges erneut vor Augen zu führen, wurde der Text vom Kameraden an alle Anwesenden zum Mitsingen verteilt. Das Lied ist auch auf der Rückseite des Marktblattes abgedruckt. Wie viele von ihnen waren wohl in der letzten Minute schwer verwundet, mit unsäglichen Schmerzen, weit weg von Zuhause und weit weg von der Familie, dann ganz alleine in ihrer Not. Wie dramatisch für den Freund, den Kameraden, wenn in diesen letzten Augenblicken, keine Zeit für eine menschliche Geste blieb.

Die Hand zum Abschied nicht mehr gereicht werden konnte, kein Blick, keine Berührung, nur Lärm und Qualm des Feuers und der Waffen. Der Freund und Kamerad musste zurück gelassen werden, musste alleine sterben. Bilder von Not, Schrecken und Elend, die in den Köpfen der Überlebenden blieben, Bilder mit denen dann weitergelebt werden musste. Wir können uns das Ausmaß dieses Leides und dieser Not nicht wirklich vorstellen. Aufgrund der aktuellen Kriegsgeschehen in unmittelbarer Nähe, ist die Botschaft „Nie wieder Krieg!“ aktueller denn je. Der Verein wird dieses Anliegen nicht aus den Augen verlieren und weiterhin Mitglieder suchen, die sich aktiv für Frieden und Freiheit einsetzen wollen.
Nach dem gemeinsamen Rückmarsch der Vereine zum Marktplatz spielte die Sepp Eibelsgruber-Kapelle traditionell zum Abschluss den Fahnenmarsch. Die Fahnen wurden gesenkt und die Teilnehmer salutierten.
